Jetzt gibt’s Teil 2 von Seepogo-Samstag mit Bildern von Juice Roadkill, Fucking Angry, Ersatzkopf, Maid of Ace, Knochenfabrik, Private Function, Authority Zero und Talco.
Leicht verkatertes Erwachen, aber hey – dafür sind Festivals da. Große Tasse Kaffee, gemütliches Frühstück im Camp, langsam in die Gänge kommen. Sonnencreme, Mate, Bier – in etwa dieser Reihenfolge.
Anke ist als Erste wieder fit und geht allein aufs Gelände. Juicy Roadkill starten den Tag um 13 Uhr – und ballern gleich ordentlich los. Rotzig, offensiv, ehrlich – genau so, wie man’s am frühen Nachmittag braucht. Überraschend viele Leute sind schon vor der Bühne, und Anke nutzt direkt die Gelegenheit zum Tanzen. Frühsport, Punk-Style.
Zurück im Camp wird kurz regeneriert. Um 16 Uhr steht dann Fucking Angry auf dem Plan – diesmal mobilisieren wir das komplette Camp. Geschlossene Bierwanderung zum Gelände, am Eingang gibt’s noch ein Eis zur Stärkung. Dann: Abriss. Fucking Angry liefern wie gewohnt gnadenlos ab – schnell, wütend, voll auf die Zwölf. Das geht viel zu schnell vorbei. Hoffentlich bald wieder.
Ersatzkopf hören wir uns nur kurz an – reicht heute nicht für Begeisterung. Der Sound weht eh angenehm bis in den Biergarten, und dort sitzen wir gerade sehr gut. Kurze Verschnaufpause, kaltes Getränk, Sonne ins Gesicht.
Mit Maid of Ace kommt dann der nächste Brett-Act. Wir sind etwas irritiert, wie wenig „Fuck“ in den Ansagen vorkommt 😁 – normalerweise ein Markenzeichen der vier Mädels. Musikalisch trotzdem solide wie immer, druckvoll, rau, zum Mitwippen und -pogen geeignet.
Dann Knochenfabrik. Muss man gesehen haben. Klassiker für alle, von Alt-Punks bis zu den ganz Jungen aus dem Camp, die erstaunlich textsicher mitgrölen. Klaus und Achim liefern nicht nur musikalisch, sondern auch mit herrlich absurden Ansagen zur angeblichen Wels-Population im Lago Alfredo. Satire auf Dosenbierniveau – herrlich.
Private Function schauen wir uns dann entspannt aus der Ferne an. Leicht erhöht auf einer Bank, müde Beine, müder Rücken… Die Australier geben alles – wild, schrill, schräg – wir genießen es aus der Ferne. Wobei Ferne bei der schnuckeligen Größe des Geländes wohl übertrieben ist.
Authority Zero überraschen uns nochmal positiv. Der Sänger mit kaputtem Fuß zeigt mehr Energie als mancher Zwei-Beiner. Stark gespielt, starke Ausstrahlung, gute Mischung aus Punk und Skatepunk – kommt gut an.
Zum Schluss Talco – mit halbstündiger Verspätung. Nach zwei Tagen Festival fühlt sich das wie eine Ewigkeit an. Aber kaum stehen die ersten Takte im Raum, ist alles vergessen. Es wird getanzt, gesprungen, geschwitzt. Kein Halten mehr – Ska-Punk-Euphorie deluxe. Ein würdiger Abschluss.
Glücklich, müde, komplett durch – zurück ins Camp, noch ein Feierabendbier und ab ins Bett. Seepogo Samstag: bestanden.
Was bleibt? Zwei Tage voller Schweiß, Bier, Mucke und verdammt guter Laune. Das Seepogo ist ein echtes Herzensfestival – klein, überschaubar, liebevoll organisiert. Das Gelände ist kompakt, aber nie zu eng, alles ist schnell erreichbar, die Wege kurz, das Bier kalt. Die Menschen? Einfach top. Die Security, freundlich, entspannt, aufmerksam. So muss das sein.
Besonders erwähnenswert: Auf unserem Caravan-Platz hatten wir mit Stefan den besten Platzwart der Welt – so herzlich, hilfsbereit und engagiert, dass wir uns jetzt schon freuen, ihn nächstes Jahr wiederzusehen. So viel Herzblut ist einfach einmalig. ❤️🖤
Wir hatten zwei Tage Spaß, Gemeinschaft und verdammt viel gute Musik. Wir kommen nächstes Jahr super gern wieder. 😘