Eddy Edge ist genau genommen ein Soloprojekt mit Livemusikern. Vor allem sind es drei Freunde, die total gerne miteinander Musik machen. Die Texte sind tiefgründig; Eddy verarbeitet darin seine eigene Vergangenheit und Themen wie Rassismus und Ausgrenzung. Und er singt sehr gerne von der Liebe.
Bandname und Entstehung
Eddy: Früher war mein Name Adam Pritchard. Allerdings mag ich meinen Vater nicht, weil er ziemlich rechts ist. Das ist einer der Gründe, warum ich so aktiv gegen rechts bin. Als ich mit 18 Jahren den Familiennamen meiner Mutter annahm, dachten die Leute, dass es ein Künstlername ist, aber ich heiße tatsächlich Edge. Die Oma meiner Exfreundin hat angefangen, mich Addy zu nennen, aber mit ihrem Akzent klang es wie Eddy. Ich hätte auch keine Lust, Addy genannt zu werden (also mit A) denn es gab vor ungefähr 90 Jahre ein Arschloch, der manchmal so genannt wurde.
Uns als Band gibt es seit ungefähr 1,5 Jahren. Es gab vorher mehrere Konstellationen, die sich wegen Sachen, wie Zielen oder musikalischem Können nicht richtig angefühlt haben. Aber mit Pat und Leyan fühle ich mich wohl und ich habe zwei tolle Freunde an meiner Seite.
Bandmitglieder
Eddy: Bass und Gesang, Texte und Kompositionen
Pat: Gitarre und Backing Vocals, vor allem bei den härteren Songs
Leyan: Drums und Backing Vocals
Eddy: Wir wohnen alle in Köln und Umgebung, stammen aber aus unterschiedlichen Ländern. Ich bin Engländer und teils Waliser, unser Gitarrist Pat kommt aus den USA. Drummer Leyan kommt aus Indien, hat aber auch walisische Wurzeln. Durch unser Multikulti-Leben sind auch wir vom allgegenwärtigen Rassismus betroffen. Dagegen stehen wir auf und haben Lieder gegen Ausgrenzung, Unterdrückung und Diskriminierung im Programm.

„Poppig“ – aber mit der Ehrlichkeit und Attitude von Punkrock
Eddy: Für mich haben auch Bands wie The Ramones, The Buzzcocks und The Undertones die perfekte Mischung aus Pop und Punk gemacht. Davon lasse ich mich inspirieren, mache aber mein eigenes Ding daraus. Meine Songs sind meistens schnell, energiegeladen und simpel gestrickt. Auch wenn wir überwiegend Pop-Punk machen, kann man auch Einflüsse wie Ska, Rock’n’Roll und Singer/Songwriter Kram heraushören.
Einige sagen vielleicht, dass es kein Punk ist, was ich mache, weil ich viele Liebeslieder schreibe. Für mich ist Punk, sein eigenes Ding zu machen, sich frei zu fühlen und frei zu leben. Liebe ist die stärkste Emotion, die ich fühle, weil ich hoffnungsloser Romantiker bin. Deswegen schreibe ich gerne darüber, auch wenn die Szenepolizei das kritisieren würde. Meine Musik soll alle Facetten von mir ausdrücken und dazu gehört eben der ein oder andere ´Schnulzer´. 😉
Musikbesessen, Untypisch, Authentisch
Eddy: Musik ist meine Therapie und mein Lebenselixier. Wenn Leute die Lieder fühlen und sich mit den Texten identifizieren, ist das schön und bedeutet mir viel. Wenn Leute sagen dass es scheiße ist, dann ist das für mich auch total okay. Ich möchte einfach den Menschen das geben, was Musik mir gegeben hat: Kraft, Mut, positive Energie und eine schöne Zeit. Ich freue mich über jeden, der unsere Musik hört und da ist jeder auf unseren Konzerten willkommen (außer natürlich Faschos!!).
Ein klein wenig besonders ist auch, dass man bei unseren neuen Liedern, die auf deutsch sind, meinen englischen Akzent durchhören kann. Irgendwie schaff ich das nicht, komplett „deutsch“ zu klingen, aber das find ich total ok. Obwohl ich mittlerweile deutsche Texte schreibe, lasse ich mich von englischen Bands inspirieren und deswegen klingt es anders als das, was man so als Deutschpunk kennt.
Debutalbum: Catherine Wheel
Eddy: Bei der Platte, die wir im Oktober diesen Jahres rausgebracht haben, ist wirklich alles dabei: Punkrock der 70er, Skapunk und Balladen. Wenn ich einen Song schreiben will, schnapp ich mir meine Gitarre und frage mich, was ich gerade fühle und brauche. Ohne Ziel und ohne Plan lass ich die Texte und Melodien aus mir rausfließen und erst, wenn es fertig ist, erfahre ich, was das für ein Song wird.
Ich möchte den Menschen zeigen, dass man alles erreichen kann, wenn man an sich selber glaubt und dass man das, was man liebt, machen kann. Egal, welche Steine einem in den Weg gelegt werden.
Wenn ich Songs empfehlen sollte, dann auf jeden Fall „Like A Catherine Wheel“ und „Melanie Is A Nazi“. Die beiden Lieder finde ich am stärksten, denn sie handeln von den Themen, die mir am wichtigsten sind: Die Liebe und das Bekämpfen von rechten Strukturen.
TIPP: Eddy hat auf Youtube das Album „Caterine Wheel““ selbst vorgestellt; klickt da mal rein. Jeder Song wird angespielt und man erfährt etwas über die Entstehung oder die Bedeutung der Texte.
Persönliches
Eddy hat seit seiner Kindheit eine Sehbehinderung, die sich im Laufe der Jahre stark verschlimmert hat. Mittlerweile verbleiben ihm noch 3 % Sehkraft. Er war auf einem Internat für Menschen mit Sehbehinderung und musste dort Mobbing und Gewalt durchleben. Mit 14 hat er seinen ersten Bass bekommen. Eddy: Musik war mein Zufluchtsort. Ich habe mich in meinem Zimmer versteckt und teilweise 10 Stunden am Tag Songs von Lieblingsbands gelernt, aber auch schon eigene Songtexte geschrieben.
Seine erste richtige Band hat Grunge gemacht mit ein bißchen Nu Metal Einfluss. Eddy: Meine zweite Band hat „Hippie Musik“ gemacht so in Richtung Bob Dylan und Beatles. Ich hatte immer Riesenspaß daran, Lieder zu lernen, wo mir die Basslines gefallen haben. Mir geht es nicht ums technische Können. Mit 3 Akkorden kann man oft mehr ausdrücken als mit einem „5 Minuten Technical Metal Solo“.
Ich wusste immer, dass ich anders bin. Ein Freigeist. Früher war ich Außenseiter und Einzelkämpfer, wollte nirgends dazugehören. Als ich einen Bericht über die Sex Pistols im Fernseher gesehen habe, hieß es da, das wäre Punk. Dann wusste ich: „Alles klar. Damit kann ich mich identifizieren“ Diese ersten Punksongs haben das Feuer in mir entfacht.
Musik zu machen, auf Konzerten und Festivals zu spielen, das ist sein Traum. Trotz Behinderung, Traumata und psychischer Probleme – oder gerade wegen dieser Dinge – hat er das geschafft. Auf dem Weg dorthin haben die „Mobber“ ihn ausgelacht. Sogar der Mathelehrer prophezeite, dass Eddy nichts erreichen würde. Nun blickt Eddy auf fast 600 Konzerte zurück. Als Solokünstler und mit verschiedenen Bandformationen stand er bereits mit vielen seiner „Helden“ auf der gleichen Bühne. Eddy: Ich bin der festen Überzeugung – wenn ich das kann, dann kann das jeder. Wenn ich schwere Zeiten überstehen kann, dann kann das jeder. Das möchte ich den Menschen zeigen.
„Willkommen zum Soundtrack meines Lebens“
Eddy hat schon vor 2000 Menschen gespielt. Und an manchen Abenden auch vor 2 Zuhörern. Es geht ihm nicht darum, wie viele Menschen da sind; sondern um die Energie, die man erhält. Energie, die einen mitreißt. Eddy: „Man lernt auf Konzerten tolle Menschen kennen und erlebt großartige Momente zusammen. Das ist mehr wert als alles Geld der Welt.“
Unter den Künstler*innen , mit denen Eddy zusammen spielen durfte, sind Marky Ramone und Michale Graves von dem Misfits. Auch mit Fehlfarben, Slime, The King Blues, Set Your Goals, The Skatoons, Rantanplan und Ton Steine Scherben durfte er bereits die Bühne teilen. Aber genauso gerne spielt er in kleinen Kneipen mit noch unbekannteren Bands.
Mit den Jungs von ZSK hat er am 25.10.25 im Kölner Carlswerk live auf der Bühne den Song „Keine Angst“ performt, damit erfüllte Eddy sich einen großen Traum.
Zukunftspläne:
Eddy: Gerade bin ich dabei, unsere zweite Platte aufzunehmen. Mit dem Album im Gepäck geht es dann weiter auf die Bühne. Ich freue mich darauf, mit netten Menschen eine schöne Zeit zu haben und die Lieder gemeinsam zu erleben. Deswegen werde ich immer Musik machen und versuchen, so oft live zu spielen, wie es nur geht. Da ist mir kein Laden zu klein und kein Ort zu weit weg.
Wir von Freunde des Punk sagen Dir, lieber Eddy vielen Dank, dass du dir die Zeit genommen hast, uns von Deiner Band und Deinem Leben zu erzählen. Wir finden Dich und das was Du machst, einfach großartig und freuen uns, dass wir Dich kennen lernen durften!
Kontakt, Musik und Merch
Bandanfragen: eddyedgeofficial@gmail.com
Musik kaufen: Die CD ist erhältlich auf Konzerten oder ihr schickt eine E-Mail an Eddy.
Label / Produzent: DYI; Recording: Hertzkammer Studios, Köln. Mix & Mastering: Ed Ripley
Social Media und Stream
Infos & Bilder : Eddy Edge