Ein kurzer Bericht mit Bilder von The Pill, Bubonix, The Meffs, Slime und ZSK.
Wie immer erstmal Camp einrichten, Pavillon aufbauen, Stühle raus. Die Sonne meint es gut mit uns, das erste Dosenbier auf und rein ins Wochenende. Gegen 17 Uhr marschieren wir rüber zum Lago Alfredo – wobei „Lago“ vermutlich der humorvollste Teil des Namens ist. Ein Tümpel mit Festivalambiente, liebevoll eingezäunt. Gelände gecheckt: Bühne steht, Bier fließt, der Merch ruft, die Falafel brutzeln – läuft.
The Pill eröffnen für uns das Festival um 18 Uhr. Die liefern direkt ordentlich ab – schön rotziger Sound, tight gespielt, kein Bullshit. Kein großes Posing, keine Showeffekte – dafür ehrlicher, knackiger Punkrock, wie man ihn zum Warmwerden braucht. Die Songs sitzen, der Bass vibriert angenehm im Brustkorb und nach ein paar Minuten steht niemand mehr still. Wir sind offiziell angekommen.
Direkt danach: das inoffizielle Freunde-des-Punk-Treffen. Schön, endlich wieder Gesichter zu sehen, die man sonst nur aus Gruppenfotos und Kommentarspalten kennt. Super nette Menschen mit denen man direkt auf einer Wellenlänge lagt und wir wieder viel gelacht haben. Nach dem vom Alien-Herrscher geforderten Gruppenbild gehts wieder Richtung Bühne.
Bubonix übernehmen das Kommando und knallen mit einer Wucht los, die man eher ab Mitternacht erwartet hätte. Energielevel: 10 von 10. Die Band hat das Publikum von der ersten Sekunde an fest im Griff, die Songs ballern, die Ansagen sitzen, die Menge tobt. Pogotanz, stagedivender Sänger, Bierdusche – alles dabei. Es wird laut, es wird schnell, es wird geil.
Dann kommt unser persönliches Highlight des Tages: The Meffs. Nur zu zweit, aber was für eine Urgewalt. Gitarre, Schlagzeug, Stimme – das reicht bei denen für mehr Druck als so manche Fünf-Mann-Kapelle. Sängerin Lily rotzt, brüllt, singt sich die Seele aus dem Leib, während Lewis das Schlagzeug verprügelt, als hätte es seine Mutter beleidigt. Politisch, wütend, charismatisch. Wir stehen ganz vorne, grölen mit, tanzen wie wild – absolute Abrissstimmung.
Legendenzeit. Slime entern die Bühne und spätestens jetzt wird das Ding zum Punk-Klassentreffen. „Alle gegen alle“, „Linke Spießer“, „Sein wie die“ – wir singen jede Zeile mit, die Mittelfinger fliegen, der Pit brodelt. Alte Schule, neue Energie. Der Sound ist druckvoll, die Stimmung ekstatisch, das Shirt endgültig komplett durchgeschwitzt.
Warten. Etwas zu lang. Dann kommen ZSK, gewohnt professionell, die Bühne steht in Flammen (gefühlt), aber unser holen sie diesmal leider nicht ab. Nach der Hälfte des Sets zieht’s uns zurück zum Camp – mit breitem Grinsen, nassen Klamotten und der Vorfreude auf Tag 2 trinken wir noch ein/zwei Feierabend Bierchen.