Götz Widmann im Riders Cafe Lübeck

Ein intimer Abend mit dem nicht totzukriegenden Songwriter Rebell aus Bad Brückenau

Unsere Reise führt uns heute ins Lübecker Riders Café. Vielleicht der Kult Club dieser Stadt. Bereits seid 1985 gibt es hier ein sehr bunt gemischtes Kultur-Programm und von Rock bis Comedy haben hier schon einige heutige Größen ihre Karriere begonnen.

Gelegen ist das Riders Café im Industriegebiet, mit einer sehr schönen langen Bar und einer intimen Größe. Laut meiner Recherche passen bis zu 400 Leute in die Location. Mit dem Auto sind es nur wenige Minuten zur Autobahnauffahrt. Problematisch ist manchmal das „Heimkommen“ nach dem Konzert, da der letzte Bus in der Regel bereits zu Konzert Beginn gefahren ist.


Und so kommt es grade bei ausverkauften Veranstaltungen oft hinterher zu intensiven „Kämpfen“ um das ergattern eines Taxis.
Am heutigen Tage wird nach betreten des Clubs aber schnell klar, dass diese Problematik nicht da sein wird. Es finden leider an diesem Nieselregen-Freitagabend (27.09.2024) nur wenige Leute den Weg zu diesem Konzert im Riders Cafe .

Cynthias aktuelle Platte musste ich einfach mitnehmen!

Cynthia Nikschas:

Gegen 21 Uhr eröffnet diese wunderbare Songwriterin den Abend und erobert die Herzen der Anwesenden Zuschauerinnen und Zuschauer im Sturm. Mit ihrer fantastischen, leicht rauchige Stimme, einer sehr sympathischen und nahbaren Ausstrahlung, beherrscht sie ihre Gitarre mit spielender Leichtigkeit.

Die Texte sind sehr vielseitig, gesellschaftskritisch und werden mit viel Liebe von ihr vorgetragen. Ich könnte ihr immer weiter zuhören, aber leider ist nach einer knappen halben Stunde schon wieder Schluss. Bei einem Solo Konzert von Cynthia wäre ich sofort dabei und kann euch nur das Gleiche empfehlen.

Götz Widmann:

Man könnte denken, ein so alteingesessener Musiker wie Götz würde vor so einem übersichtlichen Publikum nur eine kurze und lieblose Show abliefern. Weit gefehlt, das denken aber wohl auch nur die Leute, die ihn noch nicht kennen.
Ganz unbeirrt und bester Stimmung kommt er auf die Bühne und haut direkt mal ein paar Klassiker raus.

Unter anderem „Chroniken meines Alkoholismus“ und „Zöllner vom Vollzug abhalten auf der A4“. Dann erzählt er uns von einem neuen Album und spielt 1-2 Songs aus diesem. Er hat den Laden von der ersten Sekunde an voll im Griff. Wir fressen ihm aus der Hand. Man merkt auch, dass die Leute die da sind, alle richtig Bock haben und die Songs gut kennen. Heute ist quasi nur der „harte Kern“ da.

Es wird mitgesungen und ab und zu darf sich ein Song gewünscht werden. Vor der Pause spielt er dann (soweit ich mich erinnern kann auf Wunsch) noch „Holland“.

In der Pause verkaufen sowohl Götz, als auch Cynthia von der Bühne aus Schallplatten und anderen Merch. Publikumsnähe wurde beim Herr Widmann schon immer groß geschrieben und Frau Nikschas ist da scheinbar nicht anders. Absolut erfrischend und schön zu sehen, gerade in Zeiten wie diesen.

In der zweiten Hälfte spielen die beiden dann auch noch einen Song zusammen. Und es gibt auch noch weitere Klassiker, wie „Die zwei Trauben“.

Gegen Ende ist Götz dann richtig heiß gelaufen und es gibt Zugabe um Zugabe. Um kurz nach halb eins verabschiedet er sich dann schließlich von uns.

Ein absolut magischer Abend nimmt sein Ende.

Fazit:

So sehr ich es Götz Widmann gönne, dass er jedes Jahr bei uns in Hamburg die Markthalle (Kapazität 1000 Zuschauer) ziemlich voll macht, am stärksten finde ich ihn meistens in kleinen Clubs, sowie wie heute Abend.

Man hat auch irgendwie das Gefühl, dass es ihm mindestens genauso viel Spaß macht und oft spielt er an solchen Abenden sogar gefühlt viel länger. Am Ende ist es aber auch egal wo ich ihn sehe, es ist fühlt sich immer so an, als wenn man einen alten Freund wieder treffen würde, den man immer noch genauso sehr mag wie am ersten Tag.

Die Songs sind zeitlos gut und man merkt ihm einfach die Freude an der Sache immer noch deutlich an. Gerade wenn man (zumindest am Wochenende) ein von „Rausch“ geprägtes Leben führt, kann man sich mit einigen der Songs einfach sehr gut identifizieren. Auch wenn natürlich satirisch vieles von ihm überspitzt und lustig dargestellt wird. Trotzdem ist, wenn man genau hinhört auch viel Rebellion, Non-Konformität, Punk und Melancholie in seiner Musik.

Nicht umsonst spielt er unter anderem regelmäßig bei Festivals wie dem Ruhrpott Rodeo und hat in der Punk-Szene viele Fans. Jeder der sich von den eben genannten Themen angesprochen fühlt und ein Herz für gute Songwriter hat, dem rate ich ganz dringend zum nächsten Konzert in eurer Stadt von diesem Hammer Typen zu gehen.

Ich hoffe, du bleibst uns noch lange erhalten „uns“ Götz! Man sieht sich im Februar in der Markthalle und vielleicht gibt es dann ja schon deine neue Platte. Es würde mich sehr freuen 🙂

Im Herbst dann bestimmt wieder im Riders Café, hoffentlich dieses mal bei vollem Haus!

Bildrechte auf dieser Seite: Finn Hedges

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Cynthia Nickschas Album – Is‘ halt so!

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